Schwarzpappel

Schwarzpappel

Populus nigra var. nigra

Beschreibung

Die Schwarzpappel (Pinus nigra var. nigra) ist ein bis über 30 m hoher Baum mit breiter, lockerer Krone. Sie ist eine wichtige Art im Übergang zwischen Weich- und Hartholzaue. Die Rinde ist dunkelgrau und rissig, und zeigt verborkend auffallende Korkwülste. Die Schwarzpappel kommt in Baden-Württemberg nur noch selten vor. Die größte Gefahr für die letzte Vorkommen sind die Hybridisierung mit der Hypridpappel (P. X canadensis) und die Zerstörung der natürlichen Standorte durch wasserbauliche Maßnahmen (Sebald et al. 1990).

Erkennungsmerkmale

Die Blätter der Schwarzpappel sind 5-12 cm lang und 3-8 cm breit. Die Blattform ist eiförmig-dreieckig bis rautenförmig. Im Alter sind die Blätter völlig kahl.

Unterscheidungsmerkmale zur Hypridpappel (P. X canadensis):

  • Stamm mit auffallenden horizontalen Korkwülsten
  • einjährige Zweige rund, ohne Korkrippen
  • austreibende Blätter hellgrün, licht behaart oder kahl
  • Blattgrund am Blattstielansatz ohne Drüsen, 2 Narben (Sebald et al. 1990).

Vorkommen in Baden-Württemberg

Die Schwarzpappel kommt noch verbreitet in den Rheinauen der Oberrheinischen Tiefebene vor. Weitere Vorkommen sind am Bodenseeufer, am Unterlauf der Argen und in den Donau-Iller-Auen bei Ulm (Sebald et al. 1990).

Lebensraum

Die Schwarzpappel kommt primär auf wechselfeuchten bis wechselnassen, bei Hochwasser oft überschwemmten, nährstoffreichen und gut durchlüfteten Böden vor. Sie wächst im Grenzbereich zwischen der Weich- und Hartholzaue. Häufige Begleiter in der Krautschicht sind dort das Rohrglanzgras (Phalaris arundinacea), die Kratzbeere (Rubus caesius) und das Scharbockskraut (Ficaria verna).

Darüber hinaus ist die Schwarzpappel ein wichtiges Pioniergehölze auf Waldlichtungen (Sebald et al. 1990).

Lebensweise

Die Schwarzpappel blüht im April vor dem Laubaustrieb und wird windbestäubt. Die Samen fliegen am Ende Mai.

Zusätzlich zur generativen Verbreitung ist eine vegetative Fortpflanzung über Wurzelbrut möglich (Sebald et al. 1990).

Empfohlene Schutz- und Fördermaßnahmen

Die Schwarzpappel kommt in Baden-Württemberg nur noch selten vor. Die größte Gefahr für die letzte Vorkommen sind die Hybridisierung mit der Hypridpappel (P. X canadensis) sowie die Kanalisierung der Flussläufe und Ausdeichung der bisher hochwassergeprägten Standorte. Zum weiteren Schutz können folgende Maßnahmen ergriffen werden:

  • Keine Eindeichung der Vorkommensgebiete Förderung der Erosions- und Sedimentationsdynamik in den Flussauen
  • Förderung der Schwarzpappeln zum Nachteil der Hypridpappeln
  • Kein Anbau von Hypridpappeln im Umkreis der Schwarzpappeln
Verbreitung
Artengruppe
Gefäßpflanzen
Typ
Waldzielart
Lebensraum
  • Wuchsgebiete
    • Neckarland
    • Südwestdeutsches Alpenvorland
  • Waldtyp
    • Auwälder / Bruchwälder
  • Habitatstrukturen
    • Gewässer / Feuchtstandorte
    • Rohboden (inkl. Sandfluren / Flusskiesfluren)
Fachkonzept
  • Gewässerschutz
Lokaler Fokus
  • Waldgebiet
Schutzstatus
  • Priorität:
    mittel
  • Rote Liste BW:
    Stark gefährdet (2)
  • Rote Liste DE:
    Gefährdet (3)
  • Bundesnaturschutzgesetz:
    1

Bildautoren

  • Botaurus

Quellen

Sebald, O., Seybold, S., & Philippi, G. 1990
Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs. Band 2.