Schafporling

Schafporling

Albatrellus ovinus (Schaeff.) Kotl. & Pouzar

Allgemein Bilder (3) Autoren und Quellen

Beschreibung

Der Schafporling (im weiten Sinne incl. A. citrinus und A. subrubescens) wächst meist in Gruppen oder ist sogar büschelig verwachsen. Der Mykorrhizapilz mit Fichte (bzw. A. subrubescens mit Kiefer) ist in Baden-Württemberg nur in Mittelgebirgslagen zu finden (Krieglsteiner G. J. 2000). Seine Fruchtkörper werden bis 12 cm groß, sind oberseits bräunlich und im trockenen Zustand feldrig zerrissen, im Alter und teils auf Druck verfärben sie sich gelblich bis eher orange (A. subrubescens).

Vorkommen in Baden-Württemberg

Die Artengruppe kommt in Baden-Württemberg in den drei Mittelgebirgsregionen vor: Schwarzwald mit östlich anschließenden Oberen Gäuen, Südwestalb und Baar-Wutach, Schwäbisch-Fränkischer Wald und Ostallgäu. Die höhenzonale Verbreitung ist submontan bis montan (Krieglsteiner G. J. 2000).

Lebensraum

Der Schafporling, im engen Sinne (A. ovinus s.str.) ist ein acidophiler Mykorrhiza-Pilz mit Fichte - die sehr ähnlichen Arten A. citrinus (bei Fichte auf eher basenreichem Standort) und *A. subrubescens (bei Kiefer auf saurem Boden) weichen ökologisch etwas ab. Schafporlinge wachsen auf Nadelstreu oder auf nacktem oder moosbedecktem Boden (Krieglsteiner G. J. 2000).

Empfohlene Schutz- und Fördermaßnahmen

Die Art ist stark durch Eutrophierung gefährdet. Dort, wo die Art vorkommt, kann diesem Trend durch die Entnahme von Feinreisig während der Holzernte, entgegen gewirkt werden. Auf Waldkalkung sollte in seinen verzichtet werden. * Erhalt der Partnerbäume * Pufferung gegen Nährstoffeinträge * Verzicht auf Waldkalkungen * Vermeidung von Biomasse-Einträgen, ggf. Entnahme der Streuschicht * Verzicht auf Neuanlage oder Ausbau von Waldwegen in den umliegenden Waldgebieten

Erkennungsmerkmale

Die Fruchtkörper (Basidiocarpien) wachsen einzeln, oft gesellig oder auch büschelig. Der Hut wird bis zu 12 cm breit und meist bis 1 cm dick, ist unregelmäßig rundlich mit welligem bzw. gefurchtem Rand. Die Hutoberfläche ist fein filzig, im trockenen Zustand oft feldrig aufgerissen. Im jungen Zustand weißlich, dann schwefelgelb und im Alter ockerbräunlich. Die Unterseite ist meist mit einer bis zu 5 mm dicken, weißlichen, auf Druck gilbenden Porenschicht überzogen. Die Poren sind rundlich bis eckig; ca. 2-4 Poren pro Millimeter. Der Stiel ist meist exzentrisch, voll, feinfilzig und nach unten verjüngt. Der Rumpf des Stiels ist rundlich bis flachgedrückt, zum Teil bänderig verwachsen. Das Fleisch ist brüchig, kernig und weiß mit angenehmem Geruch (Krieglsteiner J. 2000). A. ovinus s.str. und A. subrubescens sind kräftigere Pilze mit mehr grau-violetten Hutfärbungen zumindest im Alter, A. citrinus ist oft schmächtiger, dünner und blasser weißlich gefärbt. A. ovinus und A. citrinus wachsen bei Fichte und verfärben zitrongelblich, A. subrubescens bei Kiefer und zeigt (auch) orangefarbene Verfärbungen, A. ovinus hat inamyloide, A. citrinus und A. subrubescens amyloide Sporen (u.a. nach Ryman et al. 2003), Einzelfruchtkörper oder untypische Aufsammlungen sind nicht immer leicht zuzuordnen. Für naturschutzfachliche Zwecke können sie vergleichbar behandelt werden.

Verbreitung
Keine vollständige Verbreitung aufgrund lückenhafter Datenbasis
Systematik
Stamm
Basidiomycota
Familie
Albatrellaceae
Gattung
Albatrellus
Art
Albatrellus ovinus (Schaeff.) Kotl. & Pouzar
Artengruppe
Pilze
Typ
Waldzielart
Lebensraum
  • Wuchsgebiete
    • Baar-Wutach
    • Neckarland
    • Schwarzwald
    • Südwestdeutsches Alpenvorland
  • Waldtyp
    • Nadelwälder
Fachkonzept
  • AuT-Konzept
Lokaler Fokus
  • Waldgebiet
Schutzstatus
  • Priorität:
    mittel
  • Rote Liste BW:
    Stark gefährdet (2)
  • Rote Liste DE:
    Vorwarnliste (V)
  • Kalkungssensibel:
    ja

Bildautoren

Quellen

Krieglsteiner, German J. 2000
Die Großpilze Baden-Würrtembergs Band 1: Ständerpilze: Gallert-, Rinden-, Stachel- und Porenpilze.
Ryman, S., Fransson, P., Johannesson, H., & Danell, E. 2003
Albatrellus citrinus sp. nov., connected to Picea abies on lime rich soils. Mycological Research 10 : 1243-1246.
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