Sand-Veilchen
Sand-Veilchen
Viola rupestris
Beschreibung
Das Sand-Veilchen gehört zur Familie der Veilchengewächse. Es wächst als sommergrüne, ausdauernde Halbrosettenstaude mit einer kurzen senkrechten Wurzel. Die Pflanze einschließlich der Kapseln und der Blattstiele ist flaumig behaart. Das Sand-Veilchen ist eine Art der lichten Kiefernwälder und Trockenrasen (Sebald et al. 1990).
Erkennungsmerkmale
Ausdauernde Halbrosettenstaude aus der Familie der Veilchen. Die Blüte ist lila mit 5 lanzettlichen Kelchblätter und mit 5 unten abweichend gefärbten Kronenblättern. Die Art unterscheidet sich zu den anderen Veilchen durch folgende Merkmale: * Stengel und Blattstiele sind flaumig behaart * Blätter zur Blütezeit klein, Grundblätter nur 1-2cm lang, graugrün, fein gekerbt bzw. gezähnt oder ganzrandig * Nebenblätter schmal-eiförmig bis 8 mm lang und 3 mm breit mit nach vorne gerichteten Zähnchen * Blütenstiele im Oberteil kurzhaarig behaart * Frucht meist kurz behaart (Sebald et al. 1990).
Vorkommen in Baden-Württemberg
Das Hauptverbreitungsgebiet des Sand-Veilchens sind die Hardtplatten zwischen Mannheim und Walldorf. Weiter südlich sind aus den Hardtplatten nur einzelne Funde bekannt. Vereinzelt kommt die Art ebenfalls am Kaiserstuhl und im Allgäu (Iller- und Donautal) vor (Sebald et al. 1990).
Lebensraum
Das Sand-Veilchen kommt auf trockenen, nährstoffarmen und meist basen- und kalkhaltigen Sandböden vor. Besiedelt werden meist die Dünen der Stromtäler oder Flußschotter. Im nördlichen Oberrheingebiet kommt die Art hauptsächlich in Kalksand-Kiefernwäldern (Pyrolo-Pinetum) vor. Deutlich seltener ist sie in oberflächlich entkalkten Salbei-Gamander-Kieferwäldern (Sebald et al. 1990).
Lebensweise
Das Sand-Veilchen blüht von Mai bis Anfang Juni und wird von Insekten bestäubt (Sebald et al. 1990).
Empfohlene Schutz- und Fördermaßnahmen
Die Art ist in den letzten Jahren stark zurück gegangen. Zur Förderung der letzten Vorkommen sollten die Waldbestände mit Vorkommen als lichter Kiefernwald erhalten oder in solche überführt werden. Insbesondere Schattbaumarten, wie die Rot-Buche, sollten entnommen werden. Die Art profitiert von gut ausgeprägten, breiten Waldsäumen, auch an Forststraßen (Sebald et al. 1990). Waldweide kann positive Effekte auf Verbreitung der Art haben. Das Sand-Veilchen ist im Anhang der Ökokonto-Verordnung aufgeführt. Durch konkrete Artenschutzmaßnahmen für das Sand-Veilchen können im Kommunalwald Ökopunkte generiert werden.
- Stamm
- Tracheophyta
- Familie
- Violaceae
- Gattung
- Viola
- Art
- Viola rupestris
-
Wuchsgebiete
- Oberrheinisches Tiefland
- Schwäbische Alb
-
Waldtyp
- Trockenwälder
-
Habitatstrukturen
- Lichte Waldstrukturen (inkl. besonnte Waldränder)
- Rohboden (inkl. Sandfluren / Flusskiesfluren)
- GKWNS-Lichtwaldkonzept
- Waldweidekonzept
- Waldrandmerkblatt
- Bestand
- Priorität:
mittel - Rote Liste BW:
Stark gefährdet (2) - Rote Liste DE:
Stark gefährdet (2) -
Bundesnaturschutzgesetz:
1
Bildautoren
Quellen
- Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs. Band 2.
- Rote Liste der Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs.