Samtiger Pfifferling

Samtiger Pfifferling

Cantharellus friesii Quél.

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Beschreibung

Der Samtige Pfifferling hat einen ca. 2-4 cm orangefarbenen Hut mit orange bis rosa gefärbter Unterseite und einen obstartigen Geruch. Im Gegensatz zum gelb gefärbten Echten Pfifferling (. cibarius) hat er auch kleinere Fruchtkörper. Er kommt in Buchen-Tannen-Fichten-Mischwäldern auf frischen, sauren und nährstoffarmen Rohböden über Sandstein oder Urgesteinsböden vor. Diese Rohboden-Verhältnisse finden sich im Wirtschaftswald oft auch an frischen Weg-Böschungenen. Der Samtige Pfifferling ist ein Kalk- und Nährstoff-Flieher und besitzt damit eine Zeigerfunktion für besonders saure und nährstoffarme Verhältnisse (Krieglsteiner et al. 2000).

Vorkommen in Baden-Württemberg

Das Verbreitungsgebiet des Samtigen Pfifferlings liegt in bodensauren Mittelgebirgslagen, so besonders im Odenwald und im westlichen Schwarzwald, es gibt aber auch zerstreute Vorkommen im Schwäbisch-Fränkischen-Wald und in Oberschwaben. Die Art tritt von der kollinen Stufe bis in die montane Stufe auf (Krieglsteiner et al. 2000).

Lebensraum

Der Samtige Pfifferling kommt als Mykorrhizapilz vorzugsweise der Buche vor allem in Buchen-, aber auch seltener in Tannen-, Fichten- und Mischwäldern mit wechselnden Anteilen der genannten Arten vor. Er benötigt frische, saure, basen- und nährstoffarme Roh- bis Rankerböden. Diese finden sich über Sandstein, Urgesteinsböden (Granite und Gneise), basenarmen Silikaten und entbasten Sanden. In den Wirtschaftswäldern finden sich die Rohbodenverhältnisse oft auf den Böschungen von lichten Wirtschaftswegen oder Blößen im Wald. Die Art verschwindet wieder, wenn die Rohböden von Bodenvegetation besiedelt und stark beschattet werden (Kriegelsteiner et al. 2000).

Lebensweise

Die Art bildet ihre Fruchtkörpervon Juli bis Oktober aus.

Empfohlene Schutz- und Fördermaßnahmen

Die Art profitiert von der regelmäßigen Schaffung von Bodenblößen, wie sie während der Holzbringung entstehen. Damit sich die Art etablieren kann, sind jedoch auch ein bis mehrjährige Pausen in der Befahrung notwendig. Da die Art dem Echten Pfifferling sehr ähnlich sieht, ist sie von der Entnahme durch Waldbesucher bedroht. Weitere Schutzmaßnahmen sind: * Verzicht auf Waldkalkungen * Pufferung gegen Nährstoffeinträge * Vermeidung von Biomasse-Einträgen, ggf. Entnahme der Streuschicht

Erkennungsmerkmale

Der Samtige Pfifferling hat einen 2-4 cm breiten orangefarbenen Hut. Dieser ist in der Mitte niedergedrückt bis trichterförmig, mit zunehmenden Alter geschweift bis gelappt. Der Rand ist erst eingerollt, später oft flattrig krausig und schwach samtig bis kahl. Seine Leisten sind orangerosa bis rötlichgelb, dick mit stumpfer Scheide, starr, gabelig und am Grund aderig herablaufend. Sein Stiel ist blass orange bis gelblich und kaum länger als der Hut breit ist. Er unterscheidet sich vom Echten-Pfifferling (Cantharellus cibarius) durch im Schnitt kleinere, dünnfleischigere Fruchtkörper und die genannten Farbmerkmale (Krieglsteiner et al. 2000).

Verbreitung
Keine vollständige Verbreitung aufgrund lückenhafter Datenbasis
Systematik
Stamm
Basidiomycota
Familie
Hydnaceae
Gattung
Cantharellus
Art
Cantharellus friesii Quél.
Artengruppe
Pilze
Typ
Waldzielart
Lebensraum
  • Wuchsgebiete
    • Neckarland
    • Oberrheinisches Tiefland
    • Odenwald
    • Schwarzwald
    • Südwestdeutsches Alpenvorland
  • Waldtyp
    • Buchenmischwälder
Fachkonzept
  • GKWNS-Lichtwaldkonzept
    • Waldrandmerkblatt
Lokaler Fokus
  • Bestand
Schutzstatus
  • Priorität:
    niedrig
  • Rote Liste BW:
    (G) Gefährdung unbekannten Ausmaßes
  • Rote Liste DE:
    (G) Gefährdung unbekannten Ausmaßes
  • Kalkungssensibel:
    ja

Bildautoren

Quellen

Krieglsteiner, German J., Gminder, A., & Winterhoff, W. 2000
Die Großpilze Baden-Württembergs Band 2: Ständerpilze: Leisten-, Keulen-, Korallen-, und Stoppelpilze, Bauchpilze, Röhrlings- und Täublingsartige.
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