Lila Milchling

Lila Milchling

Lactarius lilacinus Fr.

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Beschreibung

Der Lila Milchling ist eine Art der Erlenwälder auf mäßig saurem bis kalkhaltigem Standort auf dauerhaft nassen Böden. Er gilt als Zeigerart für Bruch-, Sumpf- und Moorwaldstandorte mit hohem ökologischem Wert. Der Lila Milchling zeichnet sich durch seinen lilarosafarbenen, trockenen Hut mit wenig Zonierung und ohne Bewimperung aus (s.u. Heilmann-Clausen et al. 1998; Krieglsteiner et al. 2000).

Vorkommen in Baden-Württemberg

Die Art kommt in Baden-Württemberg von der planaren bis zur montanen Stufe vor, so vereinzelt im Südschwarzwald, im Allgäu, im nördlichen Rheingebiet und im südlichen Keuper-Lias-Land vor (Krieglsteiner et al. 2000).

Lebensraum

Die Art besiedelt dauernasse Standorte, wie Bruchwälder, Erlensümpfe und mit Erlen bestockte Verlandungsbereiche von Seen. Die Art ist als Mykorrhizapilz obligat an Erlenarten (Alnus spp.) gebunden und kommt bei diesen an halbschattigen bis schattigen Standorten, auf feuchten, meistens sogar dauernassen Böden vor (Krieglsteiner et al. 2000).

Empfohlene Schutz- und Fördermaßnahmen

  • Erhalt der natürlichen Hydrologie - keine Anlage von Gräben oder Drainagen
  • ggf. Wiedervernässung von trocken gelegten Feuchtstandorten
  • Keine Waldkalkung
  • Anlage einer bestockten Pufferzone zu landwirtschaftlich genutzten Flächen, um einer Eutrophierung der Sonderbiotope entgegen zu wirken
  • ggf. Anlage eines Waldrefugiums

Erkennungsmerkmale

Der Lila Milchling gehört zu den Milchlingen mit trockenem, etwas filzigem Hut. Dieser ist 2-8 cm breit, kräftig lilarosa gefärbt, nicht oder nur leicht zoniert und jung flach gewölbt mit eingebogenem Rand. Er vertieft sich mit dem Alter etwas trichterförmig. Die Lamellen sind breit angewachsen, stehen etwas entfernt und sind zunächst cremeweiß, später zunehmend cremeocker. Der Stiel ist 2-6 cm hoch, 0,6-1,5 cm dick und farblich wie der Hut, nur etwas blasser. Das Fleisch ist creme- bis blass rosalich-lederfarben. Im Geschmack ist es zuerst mild und nach längerem kauen bitterlich bis langsam scharf. Die Trama hat weiße, unveränderliche Milch, die auf den Lamellen etwas gräulich eintrocknet (Krieglsteiner et al. 2000; Heilmann-Clausen et al. 1998). Verwechslungsgefahr besteht nur mit dem ähnlich gefärbten Schüppchen-Milchling (L. spinosulus), der sich durch Wachstum unter Birke an trockeneren Standorten, meist deutlichere Hut-Zonierung, fein bewimperte Hutränder sowie das Sporen-Ornament (zebra-artig gestreift bei L. spinosulus, deutlich und fast vollständig netzartig bei L. lilacinus) unterscheidet (vgl. z.B. Heilmann-Clausen et al. 1998)

Verbreitung
Keine vollständige Verbreitung aufgrund lückenhafter Datenbasis
Systematik
Stamm
Basidiomycota
Familie
Russulaceae
Gattung
Lactarius
Art
Lactarius lilacinus Fr.
Artengruppe
Pilze
Typ
Waldzielart
Lebensraum
  • Wuchsgebiete
    • Baar-Wutach
    • Neckarland
    • Schwarzwald
    • Südwestdeutsches Alpenvorland
  • Waldtypen
    • Auwälder / Bruchwälder
    • Moorwälder
  • Habitatstruktur
    • Alte Bäume / Habitatbäume (lebend)
Fachkonzept
  • AuT-Konzept
  • Bannwaldprogramm
  • Moorschutzkonzeption
  • Gewässerschutz
Lokaler Fokus
  • Biotop
Schutzstatus
  • Priorität:
    hoch
  • Rote Liste BW:
    Stark gefährdet (2)
  • Rote Liste DE:
    Gefährdet (3)
  • Kalkungssensibel:
    ja

Bildautoren

Quellen

Heilmann-Clausen, J., Verbeken, A., & Vesterholt, J. 1998
The genus Lactarius. Fungi of Northern Europe 2.
Krieglsteiner, German J., Gminder, A., & Winterhoff, W. 2000
Die Großpilze Baden-Württembergs Band 2: Ständerpilze: Leisten-, Keulen-, Korallen-, und Stoppelpilze, Bauchpilze, Röhrlings- und Täublingsartige.
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