Hahnenkamm-Koralle

Hahnenkamm-Koralle

Ramaria botrytis (Pers.) Bourdot

Allgemein Bilder (2) Autoren und Quellen

Beschreibung

Die Hahnenkamm-Koralle hat weinrote, korallenartige, fein verzweigte Ästchen und wird bis 20 cm groß. Diese Ästchen sind saftig, aber sehr brüchig. Die Sporen sind im Vergleich zu den Verwechslungsarten sehr groß (s.u., vgl. Christan 2008) (Krieglsteiner et al. 2000).

Vorkommen in Baden-Württemberg

Die Art kommt selten in Baden-Württemberg vor, mit deutlicher Rückgangs-Tendenz. Ihr Verbreitungsschwerpunkt ist die kolline und submontane Höhenstufe. Sie ist landesweit zerstreut zu finden, mit einem Verbreitungsschwerpunkt im Südschwarzwald (Krieglsteiner et al. 2000). Die genaue Verbreitung ist aber ungenügend bekannt, da sicher etliche Fundangaben auf Verwechslung mit der bei Krieglsteiner et al. 2000 nur durch einen Fundnachweis enthaltenen R. rubripermanens beruhen. Da die Gefährdungs-Faktoren für beide Arten ähnlich sind, kann der Hahnenkamm auch weiterhin naturschutzfachlich als Aggregat behandelt werden.

Lebensraum

Die Hahnenkamm-Koralle (im engen Sinne) kommt vermutlich vorwiegend in mesophilen (R. rubripermanens eher in mäßig sauren) Buchenwäldern (meist Waldmeister- und Waldgersten-Buchenwald), seltener in Eichenwäldern bzw. unter Eichen in diversen Laubwäldern auf mäßig frischen bis frischen, gut basenversorgten, aber nährstoffarmen Böden vor. R. rubripermanens bevorzugt hingegen möglicherweise mäßig saure Standorte. Die Funddorte befinden sich zumeist über Kalkgestein, Kalksand oder Kalkmergel und deutlich seltener über Silikatgestein, silikatischem Schotter bzw. Kies (Krieglsteiner et al. 2000).

Lebensweise

Die Art wächst als Mykorrhizapilz unter Laubbäumen, meist Rotbuche und Stieleiche und fruktifiziert von Ende Juli bis Oktober (Krieglsteiner et al. 2000).

Empfohlene Schutz- und Fördermaßnahmen

  • Erhalt der Partnerbäume
  • Pufferung gegen Nährstoffeinträge
  • Verzicht auf Waldkalkungen
  • Vermeidung von Biomasse-Einträgen, ggf. Entnahme der Streuschicht
  • Verzicht auf Neuanlage oder Ausbau von Waldwegen in den umliegenden Waldgebieten
  • Erhalt der alten Buchen- und Eichenbestände, in denen die Art vorkommt
  • ggf. Ausweisung von Habitatbaumgruppen oder Waldrefugien

Erkennungsmerkmale

Die Hahnenkamm-Koralle ist 3 bis 20 cm hoch und breit mit einem kurzen Strunk, der fast knollig wirkt. Dieser spaltet sich nach oben in mehrere dicke, weiße, aufwärts stehende, meist etwas gebogene Äste. Diese Äste spalten sich immer feiner in dicht korallenartige Ästchen auf. Diese sind für die Art typisch weinrot und werden mit dem Alter braungelblich. Das Fleisch (Trama) des Fruchtkörpers ist weißlich bis gelblich und in den Spitzen rötlich, saftig, aber sehr brüchig (Krieglsteiner et al. 2000). Bestimmungen sollten mikroskopisch gegen die sehr ähnlichen Arten R. rubripermanens und R. rubrievanescens (in Baden-Württemberg noch nicht nachgewiesen, unter Fichte) geprüft werden. Die Sporen messen ca. 11-18/4,2-6,2 µm und sind somit im Verhältnis zu den Verwechslungsarten groß (Christan 2008).

Verbreitung
Keine vollständige Verbreitung aufgrund lückenhafter Datenbasis
Systematik
Stamm
Basidiomycota
Familie
Gomphaceae
Gattung
Ramaria
Art
Ramaria botrytis (Pers.) Bourdot
Artengruppe
Pilze
Lebensraum
  • Wuchsgebiete
    • Neckarland
    • Oberrheinisches Tiefland
    • Schwäbische Alb
    • Schwarzwald
Fachkonzept
  • AuT-Konzept
  • Bannwaldprogramm
Schutzstatus
  • Priorität:
    niedrig
  • Rote Liste BW:
    Stark gefährdet (2)
  • Rote Liste DE:
    Stark gefährdet (2)

Bildautoren

Quellen

Christan, J. 2008
Die Gattung Ramaria in Deutschland - Monografie zur Gattung Ramaria in Deutschland mit Bestimmungsschlüssel zu den europäischen Arten.
Krieglsteiner, German J., Gminder, A., & Winterhoff, W. 2000
Die Großpilze Baden-Württembergs Band 2: Ständerpilze: Leisten-, Keulen-, Korallen-, und Stoppelpilze, Bauchpilze, Röhrlings- und Täublingsartige.
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