Grünes Koboldmoos

Grünes Koboldmoos

Buxbaumia viridis (Moug. ex DC.) Brid. ex Moug. & Nestl.

Beschreibung

Das grüne Koboldmoos wächst meist vereinzelt auf morschem Nadelholz, wo es sich durch die 5-10 mm lange grüne Sporenkapsel auszeichnet. Es gilt als Art der luftfeuchten, montanen Nadel- und Laubmischwälder. Es kommt nur verstreut in Baden-Württemberg vor. Die Art wächst oft in recht ausgedehnten grünen Rasen (Protonema) auf denen sich sehr zahlreiche Kapseln bilden. Im Sommer sind die charakteristischen orange-braun gefärbten Stiele (sogenannte Seten) und die grünen, länglichen Sporenkapseln zu finden.

Erkennungsmerkmale

Die Pflanze besteht aus oft recht ausgedehnten, grünen Rasen (Protonema), welche charakterische Gemmen (warzige Brutkörper) bilden. Oftmals ist auch der Sporophyt (ein etwa 5 – 10 mm langer, orange-braun gefärbter Stiel, auf dem die grüne, längliche Sporenkapsel sitzt) sichtbar. Dieser ist, wie der Name des Mooses schon sagt, grün, und zwar bis zur Sporenreife. Dann trocknet die Kapsel aus, wird hellbraun und reißt auf. Das Protonema bildet warzige Brutkörper, woran man das Moos mit etwas Erfahrung gut erkennen kann.

Vorkommen in Baden-Württemberg

Die Art kommt hauptsächlich in der montanen Stufe oberhalb von 400 Metern vor. Im Bereich der oberen Wutachschlucht ist die Art weit verbreitet. Ansonsten kommt sie im Schwarzwald und der Schwäbischen Alb verstreut vor. In den anderen Wuchsgebieten kommt die Art sehr verstreut vor.

Lebensraum

Das Grüne Koboldmoos wächst überwiegend auf morschem Holz, in Baden-Württemberg vor allem auf der Längsseite von Nadelholzstümpfen. Daneben besiedelt sie auch das Totholz sehr alter Buchen und gelegentlich auch von Birken. Manchmal scheint sie auf dem Waldboden zu wachsen, wobei sie dann auf stark zersetztem Totholz vorkommt, das als Rohhumus am Boden liegt. Der Sporophyt bildet sich bevorzugt in montanen, luftfeuchten Lagen, sehr gerne in Schluchten und Klingen, an Nordhängen und Talzügen, gelegentlich aber auch an offenen Hängen in generell luftfeuchten Lagen. Das Protonema (grüner Bodenfilz) wird manchmal auch an trockeneren Stellen gefunden.

Lebensweise

Buxbaumia viridis wächst meist vereinzelt und in wenigen Exemplaren. Es ist relativ kurzlebig. Im Frühjahr platzen die Sporenkapseln der Länge nach auf und geben eine hohe Anzahl Sporen frei.

Empfohlene Schutz- und Fördermaßnahmen

  • Keine Bodenschutzkalkung
  • Naturnahe Waldwirtschaft mit mäßiger Eingriffsstärke, bei der das Bestandesklima erhalten bleibt
  • Erhalt der Trägerbäume durch Ausweisung von Habitatbaumgruppen
  • Sicherung einer nachhaltigen Ausstattung mit moschem Totholz, ggf. Ausweisung eines Waldrefugiums
Verbreitung
Keine vollständige Verbreitung aufgrund lückenhafter Datenbasis
Systematik
Stamm
Bryophyta
Familie
Buxbaumiaceae
Gattung
Buxbaumia
Art
Buxbaumia viridis (Moug. ex DC.) Brid. ex Moug. & Nestl.
Artengruppe
Moose
Typ
Waldzielart Natura 2000
Lebensraum
  • Wuchsgebiete
    • Baar-Wutach
    • Neckarland
    • Oberrheinisches Tiefland
    • Odenwald
    • Schwäbische Alb
    • Schwarzwald
    • Südwestdeutsches Alpenvorland
  • Waldtypen
    • Buchenmischwälder
    • Nadelwälder
  • Habitatstruktur
    • Totholz
Fachkonzept
  • AuT-Konzept
  • Bannwaldprogramm
Lokaler Fokus
  • Bestand
Schutzstatus
  • Priorität:
    mittel
  • Rote Liste BW:
    Stark gefährdet (2)
  • Rote Liste DE:
    Vorwarnliste (V)
  • Verantwortungsart BW:
    ja
  • Natura 2000 / Vogelschutzrichtlinie:
    • Anhang II
  • Kalkungssensibel:
    ja

Bildautoren

Quellen

Ahrens, M., Holz, I., Nebel, M., Philippi, G., Sauer, M., & Schoepe, G. 2001
Die Moose Baden-Württembergs Band 1.
Sauer, M. & Ahrens, M. 2006
Rote Liste und Artenverzeichnis der Moose Baden-Württembergs.