Feuersalamander

Feuersalamander

Salamandra salamandra (Linnaeus, 1758)

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Beschreibung

Der Feuersalamander (Salamandra salamandra) ist eine europäische Amphibienart aus der Familie der Echten Salamander. Typischerweise leben Feuersalamander in größeren Laub- und Mischwaldgebieten mit naturnahen Bachläufen und sind vor allem bei Regenwetter und nachts aktiv. Der Feuersalamander ist unser größter einheimischer Schwanzlurch. Durch seine sehr variable schwarz-gelbe Zeichnung ist er unverkennbar. Seine Gesamtlänge variiert von 13,5 bis 17 cm (maximal 23 cm) (LUBW 2019; Schwandner & Bittner 2016).

Vorkommen in Baden-Württemberg

In Baden-Württemberg ist der Feuersalamander in allen Laub- und Laubmischwäldern mit kühlen Bächen flächig verbreitet. Jedoch finden sich auch einige Lücken in der Verbreitung. Im Oberrheintal, auf der Baar, im Taubergrund ist die Art nicht oder nur randlich zu finden. Des Weiteren fehlt die Art im Südosten des Landes gänzlich, hier wird von der "Allgäulücke" gesprochen, die sich nach Bayern, Österreich und die Schweiz weiter zieht (LUBW 2019).

Lebensraum

Idealen Landlebensraum findet der Feuersalamander bei uns in von Quellbächen durchzogenen Laub- und Mischwäldern. Bei Tag versteckt er sich in Erdlöchern, in Totholz, in Laub oder unter Steinen und Moos. Eine wichtige Rolle spielt die Feuchtigkeit in seinem Lebensraum, zum einen muss der Boden eine gewisse Menge an Feuchtigkeit aufweisen und zum anderen muss die Luftfeuchtigkeit stimmen, da die Tiere kaum vor Verdunstung geschützt sind. Bewohnt werden aber auch Höhlen und alte Stollen.

Die lebendgeborenen Larven der Feuersalamander entwickeln sich in möglichst ruhigen Abschnitten kleiner Bäche und Flüsse. Hier verstecken sie sich tagsüber und gehen zumeist im Dunkeln auf die Jagd nach Wasserinsekten.

Die Tiere überwintern an Land und suchen dort ähnliche Schlupfwinkel wie bei ihren Tagesverstecken auf. Zur Überwinterung müssen diese frostsicher sein (LUBW 2019).

Lebensweise

Die ausschließlich an Land stattfindenden Paarungen, sind anders als bei den meisten anderen Amphibien fast während der gesamten jährlichen Aktivitätsperiode zu beobachten. Die befruchteten Eier und danach die Larven entwickeln sich im Weibchen. Es werden durchschnittlich 30 etwa drei cm große Larven in das Gewässer abgesetzt. Bis zum Abschluss der Metamorphose - der Entwicklung von der Larve zum jungen Salamander - vergehen nun 1,5 bis 4 Monate. Die erwachsenen Tiere wie auch deren Larven sind Nahrungsgeneralisten. Sie machen Jagd auf alle Tiere die sie größenmäßig überwältigen können. Ein Großteil der Molchnahrung besteht aus Schnecken, es werden aber auch Insekten und andere Gliedertiere angenommen (Schwandner & Bittner 2016).

Empfohlene Schutz- und Fördermaßnahmen

Schutzmaßnahmen:

  • Förderung der Fließgewässerdynamik zur Schaffung von Primärhabitaten
  • Erhaltung der Landlebensräume (z.B. naturnahe Laub-Mischwälder)
  • Erhaltung bzw. Schaffung von Trittsteinhabitaten und Wanderkorridoren zur Vernetzung von Populationen
  • Entfernen von Besatzfischen aus Laichgewässern
  • Schaffung geeigneter Amphibienschutzanlagen auf Wanderrouten bei Straßenquerungen
  • Hygienemaßnahmen zur Vermeidung unbeabsichtigter Verbreitung von Pathogenen (LUBW 2019)

Erkennungsmerkmale

Der Feuersalamander ist wohl mit kaum einem anderen Tier zu verwechseln. Allein seine Färbung macht ihn in Mitteleuropa unverwechselbar. Schwarz mit gelbem Muster, so sehen die allermeisten Individuen dieser Art aus. Sehr selten können die Flecken rötlich sein und ebenfalls sehr selten gibt es Albinotiere, denen die schwarze Farbe fehlt. Das Streifen- und Fleckenmuster ist bei jedem Tier individuell und kann auch teilweise stark reduziert sein. Er besitzt eine stumpfe und breite Schnauze und seine Körperlänge variiert von 13,5 bis 23 cm. In Baden-Württemberg kommen fast ausschließlich Tiere mit gestreiftem Muster vor, dabei handelt es sich um die gestreifte Unterart S. salamandra terrestris. Die gefleckte Unterart heißt S. salamandra salamandra und ist wohl am ehesten im Main-Tauber-Kreis zu erwarten. Die lebendgeborenen, rund 3 cm langen Larven haben äußere Kiemenbüschel und bereits vier Beine. An jedem Bein befindet sich ein gelblicher Fleck und der Kopf ist breiter als der Rumpf. Die Larven nehmen mit zunehmendem Alter bereits im Wasser die Färbung der erwachsenen Tiere an. Bei kleinen Larven ist die korrekte Bestimmung schwierig und kann am ehesten über den Lebensraum erfolgen (LUBW 2019).

Systematik
Stamm
Chordata
Familie
Salamandridae
Gattung
Salamandra
Art
Salamandra salamandra (Linnaeus, 1758)
Artengruppe
Amphibien
Typ
Waldzielart
Lebensraum
  • Wuchsgebiete
    • Baar-Wutach
    • Neckarland
    • Oberrheinisches Tiefland
    • Odenwald
    • Schwäbische Alb
    • Schwarzwald
  • Waldtypen
    • Auwälder / Bruchwälder
    • Nadelwälder
  • Habitatstrukturen
    • Felsen / Blockhalden / Schutthänge
    • Gewässer / Feuchtstandorte
    • Höhlen / Stollen / Bunker
    • Totholz
Fachkonzept
  • Gewässerschutz
Schutzstatus
  • Priorität:
    niedrig
  • Rote Liste BW:
    Vorwarnliste (V)
  • Rote Liste DE:
    Vorwarnliste (V)
  • Bundesnaturschutzgesetz:
    2
  • Verantwortungsart BW:
    ja

Autoren

Bildautoren

  • Ballenthien, Elena
  • Häuser, Steffen
  • Mayer, Josepha

Quellen

LUBW (Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg) 2019
Natur und Landschaft: Meldeplattform.
Schwandner, J. & Bittner, T. 2016
Dem Lurch des Jahres 2016 auf der Spur – Feuersalamander: Bitte melden!. Natur im Netz 1/2016 .
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