Bruchwald-Saftporling
Beschreibung
Der Bruchwald-Saftporling ist ein sommerannueller Porling. Die Art kommt auf Laubholz vor und verursacht Weißfäule. Da die Art nur auf zeitweise überschwemmtem Laubholz (finger- bis armdickem Reisig) in wärmebegünstigten Schwarzerlen-Wäldern vorkommt, ist sie extrem selten. Sie gilt als Zeigerart für intakte Bruchwaldbiotope (Krieglsteiner G. J. 2000). Möglicherweise ist die wenig bekannte, seltene Art auch empfindlich gegen erhöhte Nährstoffeinträge aus der Umgebung (Landwirtschaft).
Erkennungsmerkmale
Die Fruchtkörper (Basidocarpien) sind gestielt bis sitzend, und sehr variabel geformt. Der Hut ist meist nur wenige Millimeter dick, lederfarben, ungezont und fein wollig-weichhaarig, zweischichtig, oberseits schwammig, unterseits faserig-zäh. Der Hutrand ist meist scharf. Die Röhren sind 0,5 - 1,5 mm lang und am Stiel herablaufend. Die Poren sind rundlich bis eckig, zonenweise verschieden groß. Vom oberflächlich ähnlichen Rötenden Saftwirrling unterscheidet sich die Art neben mikroskopischen Merkmalen u.a. durch die deutlich kleineren (max. 4-5 cm großen) Basidiocarpien, die weiß bleibende Färbung und die höhere Porendichte (4 - 6 pro mm) (Krieglsteiner G. J. 2000).
Vorkommen in Baden-Württemberg
Die Art kommt in Baden-Württemberg nur in wenigen Gebieten im nordbadischen Oberrheingebiet vor (Krieglsteiner G. J. 2000).
Lebensraum
Die Art wächst auf finger- bis armdicken Fallholz von Schwarzerle, Esche, Gewöhnlicher Traubenkirsche und Hänge-Birke, welches zeitweise überschwemmt wird. Seltener kommt der Bruchwald-Saftporling auch an der Basis stehender, toter Stämme auf basen- und nährstoffreichen organischen Nassböden vor. Deutlich seltener ist die Art auf basenärmeren Böden in Birken-Erlenbruchwäldern und Birken-Eschen-Schwarzerlenwäldern zu finden (Krieglsteiner G. J. 2000).
Lebensweise
Die Fruchtkörper sind von Juli bis September zu finden. Ab Anfang Oktober sind die Fruchtkörper (Basidiocarpien) meist schon in der Zersetzung begriffen (Krieglsteiner G. J. 2000).
Empfohlene Schutz- und Fördermaßnahmen
- Erhalt der Bruchwaldbiotope
- Wiedervernässung von Auwald-Standorten
- Entnahme untypischer Baumarten
- Förderung von Birken, Erlen und Eschen
- Pufferung potenzieller Standorte gegen landwirtschaftliche Nährstoffeinträge
- Stamm
- Basidiomycota
- Familie
- Steccherinaceae
- Gattung
- Loweomyces
- Art
- Loweomyces fractipes
-
Wuchsgebiet
- Oberrheinisches Tiefland
-
Waldtyp
- Auwälder / Bruchwälder
-
Habitatstrukturen
- Gewässer / Feuchtstandorte
- Totholz
- AuT-Konzept
- Bannwaldprogramm
- Gewässerschutz
- Biotop
- Priorität:
mittel - Rote Liste BW:
Extrem selten (R) - Rote Liste DE:
Vom Aussterben bedroht (1)
Autoren
Bildautoren
- Scholler, Markus
Quellen
- Die Großpilze Baden-Würrtembergs Band 1: Ständerpilze: Gallert-, Rinden-, Stachel- und Porenpilze.