Bergporling

Bergporling

Bondarzewia mesenterica (Schaeff.) Kreisel

Allgemein Bilder (2) Autoren und Quellen

Beschreibung

Der Bergporling ist ein relativ großer, bis zu 50 cm breiter und nicht selten einige Kilogramm schwerer, vielhütiger Porling mit relativ weiten Poren. Die Art wächst als Schwächeparasit und Totholzzersetzeran der Basis älterer, noch lebender Bäume der Weißtanne (Krieglsteiner G. J. 2000).

Vorkommen in Baden-Württemberg

Der Bergporling kommt in Baden-Württemberg nur in den drei Regionen mit hohen Bestockungsanteilen der Weißtanne vor. Diese sind der Schwarzwald mit Ausstrahlung auf die Südwestalb und das Wutach-Klettgau-Hochrheingebiet, der Innere Schwäbisch-Fränkische Wald und das östliche Voralpenland (Krieglsteiner G. J. 2000).

Lebensraum

Die Art ist ein Schwächeparasit und Saprobiont auf Weiß-Tanne, nach Literaturangaben auch sehr selten auf Fichte. Bevorzugt werden Bäume in frischen, sowohl basenreichen wie auch basenarmen Tannen-Buchen-, Fichten-Tannen- und Tannenwäldern (Krieglsteiner G. J. 2000).

Lebensweise

Der Fruchtkörper des Bergporlings ist einjährig und wächst an der Basis meist älterer Stämme, an Stümpfen und absterbenden bis toten Wurzeln von der Initial- bis zur Finalphase der Vermorschung. Die Art ist auch Erreger von Weißfäule (Krieglsteiner G. J. 2000).. Der Bergporling ist als Naturnähezeiger bzw Zeiger von Strukturvielfalt in Wäldern klassifiziert worden (Blaschke & al. 2009).

Empfohlene Schutz- und Fördermaßnahmen

Durch den Rückgang an alten Tannen ist die Art aktuell stark gefährdet. Dem Schutz und der Erweiterung des Lebensraumes dienen daher auf den optimalen Standorten:

  • Förderung und Belassen von alten, starken Weißtannen bis zu ihrem natürlichen Zerfall
  • Ausweisung von Habitatbaumgruppen unter Einbezug dicker Weißtannen
  • Ausweisung von Waldrefugien

Erkennungsmerkmale

Der Bergporling ist eine große, einjährige Art. Die Fruchtkörper (Basidiocarpien) sind frisch fleischig, trocken brüchig und werden bis zu 50 cm breit und bis zu mehreren Kilogramm schwer. Sie sind zentral strunkartig, oft gekrümmt gestielt mit großen einander überlappenden, oft auch miteinander verwachsenen Einzelhüten, welche bis zu 15 cm breit werden. Die Oberseite des Porlings ist ocker bis gelbbraun, matt und fein flaumig. Das Fleisch des Hutes (Huttrama) wird bis zu 3 cm dick und ist weiß bis ocker. Die Poren sind hellgrau bis hell ockerfarben, unregelmäßig eckig, und mit dem Alter labyrinthisch aufgerissen. Die Röhren werden bis zu 10 mm lang. Hut- und Röhren von frischen Bergporlingen schmecken sehr scharf. Die Art ähnelt dem Riesenporling, welcher sich jedoch u.a. durch Wachstum an Laubholz, kleinere und auf Druck schwarz verfärbende Poren, glatte und nicht amyloide Sporen und die fehlenden Skeletthyphen vom Bergporling unterscheidet (Krieglsteiner G. J. 2000).

Verbreitung
Keine vollständige Verbreitung aufgrund lückenhafter Datenbasis
Systematik
Stamm
Basidiomycota
Familie
Bondarzewiaceae
Gattung
Bondarzewia
Art
Bondarzewia mesenterica (Schaeff.) Kreisel
Artengruppe
Pilze
Typ
Waldzielart
Lebensraum
  • Wuchsgebiete
    • Baar-Wutach
    • Neckarland
    • Schwäbische Alb
    • Schwarzwald
    • Südwestdeutsches Alpenvorland
  • Waldtyp
    • Nadelwälder
  • Habitatstruktur
    • Alte Bäume / Habitatbäume (lebend)
Fachkonzept
  • AuT-Konzept
  • Bannwaldprogramm
Lokaler Fokus
  • Waldgebiet
Schutzstatus
  • Priorität:
    niedrig
  • Rote Liste BW:
    Gefährdet (3)
  • Rote Liste DE:
    Stark gefährdet (2)

Bildautoren

Quellen

Blaschke, M., Helfer, W., Ostrow, H., Hahn, C., Loy, H., Bußler, H., & Krieglsteiner, L. 2009
Naturnähezeiger - Holz bewohnende Pilze als Indikatoren für Strukturqualität im Wald.. Natur und Landschaft 84(12) : 560-566.
Krieglsteiner, German J. 2000
Die Großpilze Baden-Würrtembergs Band 1: Ständerpilze: Gallert-, Rinden-, Stachel- und Porenpilze.
Bilder anhängen