Bereifte Kelchflechte

Bereifte Kelchflechte

Calicium glaucellum Ach.

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Beschreibung

Die Bereifte Kelchflechte gehört zur Gruppe der staubfrüchtigen Flechten oder Kelchflechten. Wie bei den meisten Arten dieser Gruppe sind die Fruchtkörper gestielt und erinnern mit dem verdickten “Köpfchen” an kurze Stecknadeln. Bei Calicium glaucellum sind die Fruchtkörper durchgehend schwarz, ausgenommen ein schmaler Randbereich des Köpfchens, der heller (wie bereift) sein kann. Die Art kommt hauptsächlich an regengeschützten Flanken von stehendem Totholz (Stämme und Stümpfe), seltener an regengeschützten Stellen an Stämmen von Fichten, Tannen und Eichen vor.

Vorkommen in Baden-Württemberg

Galicium glaucellum ist vorwiegend in den Mittelgebirgen (Schwerpunkt Schwarzwald, ferner Odenwald und in hohen Lagen der Schwäbischen Alb) verbreitet.

Lebensraum

Die Bereifte Kelchflechte kommt von der submontanen bis zur hochmontanen Stufe an Totholz und auf saurer Borke älterer Bäume vor, insbesondere in Borkenrissen und anderen nicht beregneten Mikrohabitaten. In niederen Lagen werden meist alte Eichen in luftfeuchten Tälern und Wäldern besiedelt, in höheren Lagen eher Fichten und Weißtannen auf basenarmen Standorten.

Empfohlene Schutz- und Fördermaßnahmen

Die Art ist am stärksten durch Eutrophierung gefährdet.

  • Erhalt der besiedelten Bäume und dem Belassen besiedelter Stümpfe, liegender Stämme und Zaunpfähle

Erkennungsmerkmale

Die Kelchflechten besitzen kleine, meist kaum über 1 mm hohe gestielte Fruchtkörper, welche bei C. glaucellum schwarz gefärbt sind. Der Rand des Köpfchens dieser Art ist meistens fein weißlich bereift. Die Lager sind im Substratinneren entwickelt und äußerlich kaum erkennbar. Es gibt mehrere sehr ähnliche schwarze “Stecknadelflechten”. Sie haben die gleiche Indikatoraussage, sind aber deutlich seltener. Die Zielart C. viride ist leicht zu unterscheiden. Ihre Köpfchen haben eine braune Unterseite, die Fruchtkörper sind kräftiger und werden bis 2 mm hoch. Ihr Lager ist meist schorfig und grünlich. Die Kelchflechten findet man am besten, wenn man an regengeschützten Stellen von der Seite auf die Rinde schaut; die Fruchtkörper stehen waagerecht von der Rinde ab.

Verbreitung
Keine vollständige Verbreitung aufgrund lückenhafter Datenbasis
Systematik
Stamm
Ascomycota
Familie
Caliciaceae
Gattung
Calicium
Art
Calicium glaucellum Ach.
Artengruppe
Flechten
Typ
Waldzielart
Lebensraum
  • Waldtypen
    • Buchenmischwälder
    • Moorwälder
    • Nadelwälder
  • Habitatstrukturen
    • Alte Bäume / Habitatbäume (lebend)
    • Totholz
Lokaler Fokus
  • Waldgebiet
Schutzstatus
  • Priorität:
    niedrig
  • Rote Liste BW:
    (*) Ungefährdet
  • Rote Liste DE:
    Vorwarnliste (V)
  • Bundesnaturschutzgesetz:
    1

Bildautoren

Quellen

Wirth, V. 1995
Die Flechten Baden-Württembergs Teil 1.
Wirth, V., Hauck, M., & Schultz, M. 2013
Die Flechten Deutschlands Band 1.
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