Moorkiefer
Moorkiefer
Pinus mugo subsp. rotundata
Beschreibung
Die Moorkiefer bzw. Moor-Spirke gehört zum Komplex der Bergkiefer Pinus mugo. Sie besiedelt den Übergangsbereich zwischen baumfreiem Moor und Fichtenmoorrandwald. Durch ihre schlanke, aufrechte Krone ist sie gut von der gemeinen Waldkiefer (Pinus sylvestris) zu unterscheiden. Ihre Rinde ist braun-grau-schwarz und nie so rötlich wie die der Waldkiefer (Karopka et al. 2019).
Erkennungsmerkmale
Die Spirke ist ein bis zu 15 m hoch werdender mehr oder weniger aufrecht wachsender Baum. Sie erreicht einen maximalen Brusthöhendurchmesser von 50 cm. Ihre Krone ist kegelförmig und auch im Alter nie schirmförmig. Die Rinde ist braun-grau-schwarz. Ihre Nadeln sitzen in Büscheln zu zweit und sind 3-7 cm lang. Ihre Zapfen sind leicht asymetrisch, 3 - 6 cm lang, mit einer pyramidenartigen Verdickung auf der Fruchtschuppe. Diese ist teilweise nach unten gebogen (Seybold et al. 1998).
Vorkommen in Baden-Württemberg
Die Vorkommensgebiete der Moorkiefer (Pinus mugo ssp. rotundata) liegen in Baden-Württemberg im südlichen Schwarzwald, in der Region Bodensee-Oberschwaben. Die niederliegende Form der Moorkiefer (Pinus mugo ssp. rotundata var. pseudopumilio) kommt in den Hochmooren des Südschwarzwaldes und Oberschwabens oft gemeinsam mit der aufrechten Moorkiefer (= Moor-Spirke) vor. Im Nordschwarzwald kommt ausschließlich die niederliegende Moorkiefer vor (Karopka et al. 2019).
Lebensraum
Die Spirke besiedelt nährstoffarme, staunasse und saure Moorstandorte. Diese finden sich hauptsächlich im Übergangsbereich vom Hochmoor zu benachbarten Beständen. Dort tritt sie häufig in Konkurrenz zur Fichte auf. Sie ist eine Licht- und Pionierbaumart (Seybold et al. 1998).
Lebensweise
Die Spirke blüht von Juni bis Juli. Ihre Zapfen haben eine zweijährige Entwicklung. Die Reife der Samen folgt im darauf folgenden Jahr (Seybold et al. 1998).
Empfohlene Schutz- und Fördermaßnahmen
Da die Spirke hauptsächlich in Mooren vorkommt, in deren Wasserhaushalt noch nicht eingegriffen wurden, ist als primäre Schutzmaßnahme der Erhalt dieser Moore und ihres Wasserhaushalts zu nennen (Seybold et al. 1998). In wiedervernässten Mooren ist mit einem Rückgang der Art vom Moorinneren an den Randbereich zu rechen. Überall dort, wo die Spirke in Konkurrenz zur Fichte auftritt, sollte die Fichte zum Vorteil der Spirke zurückgedrängt werden.
- Stamm
- Tracheophyta
- Familie
- Pinaceae
- Gattung
- Pinus
- Art
- Pinus mugo subsp. rotundata
-
Wuchsgebiete
- Schwarzwald
- Südwestdeutsches Alpenvorland
-
Waldtyp
- Moorwälder
-
Habitatstruktur
- Moore
- Moorschutzkonzeption
- Bestand
- Priorität:
mittel - Rote Liste BW:
Extrem selten (R) - Rote Liste DE:
(*) Ungefährdet -
Bundesnaturschutzgesetz:
1 - Kalkungssensibel:
ja
Bildautoren
- Karopka, Manuel
- Winter, Maria-Barbara
Quellen
- Die Spirke in süddeutschen Mooren. AFZ-DerWald 04 : 14-17. Abgerufen am 06.02.2020.
- Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs, Band 1.