Beschreibung

Der Diptam (Dictamnus albus) wird auch Brennender Busch genannt. Die Art hat die Eigenschaft, dass ihre Drüsen während der Reifezeit sehr viele ätherische Öle aussondern, so dass sie schon von weitem riechbar ist. Zudem entsteht dabei ein brennbares Gas, welches sich unterhalbt der Drüsen sammelt und sich bei heißem Wetter entzünden kann (Meyer 2020).

Vorkommen in Baden-Württemberg

Der Diptam kommt nur in den wärmebegünstigten Kalkgebieten vor: Taubergebiet, Hohenloher Ebene, Kraichgau, Südliches Oberrheingebiet, Schwäbische Alb, Hegau und Klettgau. Die Hauptzentren der Verbreitung sind das Taubergebiet und der Kaiserstuhl. Die Art ist stark im Rückgang begriffen und gilt in Baden-Württemberg als gefährdet (Sebald et al. 1992).

Lebensraum

Der Diptam kommt auf trockenen, stickstoffarmen, schwach sauren bis basischen, meist kalkhaltigen, oft flachgründigen Böden über Kalkgestein vor. Er besiedelt Waldsäume und lichte Eichen- und Kiefernwälder. Dort wächst er meist an sonnigen süd-exponierten verbuschten Hängen im Saum von Berberidion-Gesellschaften. Bevorzugt werden auch trockene Waldränder oder Forststraßen-Säume besiedelt (Sebald et al. 1992).

Lebensweise

Die Blütezeit ist im Mai und Juni. Die Art wird durch Bienen und Hummeln bestäubt (Sebald et al. 1992).

Empfohlene Schutz- und Fördermaßnahmen

• Erhalt und Pflege der aktuellen Biotope
• Erweiterung und Freihalten der Säume entlang von Forststraßen auf geeigneten Standorten
• (starke) Auflichtung süd-exponierter Eichen- und Kiefernwälder auf trockenem Untergrund

Erkennungsmerkmale

Einfacher Spross aus einem dicken, walzlich verzweigten Rhizom, aufrecht 60-120cm aufsteigend. Der Spross ist besonders oben mit auffallend zahlreichen schwarzen Haaren und Drüsenhaaren besetzt. Diese sondern einen starken, zimtartigen Geruch ab. Die unteren Blätter sind einfach sitzend, die oberen Blätter gestielt, unpaarig gefiedert mit 7-11 Fiedern. Der Blütenstand ist eine endständige Traube. Die Blüten sind zygomorph, bestehen aus 5 rosa Kronenblättern, die mit dunklen Adern und grünlicher Spitze besetzt sind (Sebald et al. 1992).